Experten raten, bei jedem hohen Rendite-Versprechen vorsichtig zu sein. Das zeigen Fälle wie Prokon, ebenso wie aktuell Wirecard. Darauf können Sie achten, um das Risiko niedrig zu halten:

Sparer haben es heutzutage nicht leicht auf der Suche nach etwas, das noch Zinsen bringt. Und weil es immer Branchen gibt, die Neues wagen und überdurchschnittliche Wachstumsraten und hohe Renditen versprechen, werden Sparer angelockt. Aber Experten raten:

Man sollte immer vorsichtig sein. Ganz besonders, wenn ein Investment atypische Renditen verspricht, die niemand sonst auf dem Markt erzielt.

Deshalb lautet das Credo immer: Legen Sie Geld nur in Bereichen an, in denen Sie sich auskennen, bzw. in die Sie sich eingelesen und über die Sie sich ausführlich (genug) informiert haben. Dann ist es leichter, souverän reagieren zu können. Fachliteratur und unabhängige Berater sind ein guter Anfangspunkt, um nicht auf Provisionsberater der Bank und Marketing-Versprechen angewiesen zu sein.

Vorsicht bei diesen Begriffen

Tauchen bei einer Geldanlage diese Dinge auf, dann deutet das auf ein hohes Risiko hin:

  • Ungenaue Beschreibung der Anlage, z. B. ‚absolut sicher‘, gleichzeitig ‚renditestark und chancenreich‘,
  • ungenaue Beschreibung des Investitionsprojekts, z. B. ‚in Windparks im In- und Ausland‘,
  • lange Laufzeit, in der das Kapital nicht verfügbar ist,
  • hohe Wertschwankungen, die ‚typisch für diese Anlage‘ seien,
  • eingeschränkte Handelbarkeit – Anlage ‚kann nicht an Dritte verkauft werden‘,
  • fehlende Hinweise zum Risiko.

Weitere Tipps für das Sparen an der Börse

Mit die größten Renditen versprechen derzeit Anlagen an der Börse. Vor allem ETFs sind bei Experten in aller Munde. Das gilt es dabei zu beachten:

  1. Haben Sie eine Strategie und planen Sie langfristig: „Kaufen und Halten“ heißt die Devise bei ETFs. Schauen Sie deshalb nicht auf die nächsten zwei Wochen, sondern auf die nächsten zehn, 20 oder 25 Jahre. Haben Sie eine Strategie, können Sie auch in stürmischeren Börsen-Zeiten mit kühlem Kopf agieren.
  2. Streuen Sie Ihr Geld breit: Setzen Sie nicht alles auf eine Aktie, sondern streuen Sie Ihr Geld breit. Investieren Sie am besten in mehrere Unternehmen aus mehreren Branchen und mehreren Ländern; am einfachsten geht das über ETFs (sogenannte Exchange Traded Funds, passive Aktienfonds).
  3. Achten Sie auf die Kosten: Viele Banken verlangen happige Gebühren für den Kauf von Wertpapieren, das Depot usw. Aber es gibt Online-Banken, die geringe oder gar keine Gebühren berechnen.
  4. Aufs Kurs-Gewinn-Verhältnis achten: Je kleiner der Wert (gut: unter zehn), desto günstiger die Aktien.
  5. Bewahren Sie Ruhe: Kursrückgänge und Börsencrashs wie in Zeiten der Corona-Krise gehören zur Aktienwelt dazu. Gerade dann gilt es, einen kühlen Kopf zu bewahren, abzuwarten, und günstige Kurse ggf. sogar für einen Zukauf zu nutzen.
  6. Ein Aktienkurs wird einzig von Angebot und Nachfrage bestimmt: Merken Sie sich deshalb, dass auch Experten keine Börsenkurse voraussehen können.
  7. Investieren Sie nur solches Geld, auf das Sie in nächster Zeit nicht angewiesen sind und sichern Sie sich vorab mit einem Notgroschen ab, bspw. auf einem Tagesgeld-Konto. Gut zu wissen: Selbst mit kleinen Beträgen ab 25 € monatlich lässt sich bereits ein Depot eröffnen.

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