Nícht nur in Schulen und Restaurants gilt Lüften als Muss in der Pandemie. Auch zu Hause brauchen wir die regelmäßige Frischluft-Zufuhr. Unsere Tipps.

Die Delta-Variante des Corona-Virus ist ansteckender als das ursprüngliche Virus, Experten vermuten, dass selbst flüchtige Kontakte für eine Infektion ausreichen. Umso wichtiger ist es, in Innenräumen regelmäßig und ausreichend zu lüften.

Viel Lüften = weniger Aeorosole

„In gut gelüfteten Räumen haben wir keine Superspreader-Events“, so Martin Kriegel. Kriegel ist Experte für die Verbreitung von Aerosolen und Leiter des Hermann-Rietschel-Instituts an der TU Berlin, dem weltweit ältesten Uni-Institut im Bereich Heizung, Ventilation und Belüftung. Sein Fazit: In schlecht belüfteten Räumen sollte man sich nur kurz oder überhaupt nicht aufhalten, regelmäßiges Lüften dagegen kann die Gefahr einer Infektion deutlich verringern. Denn ein regelmäßger Austausch hilft, die Viruslast in der Raumluft zu senken. Dies gilt für Schulen, Büroräume oder Sportstätten, aber auch für Privatwohnungen, wenn etwa Freunde zu Besuch sind.

Stoß- und Querlüften

Damit in den kalten Monaten die Wohnräume durch Lüften nicht auskühlen – und so auch wertvolle Heiz-Energie verschwendet wird – empfehlen Wohn-Experten das Stoßlüften. Also Fenster nicht kippen, sondern weit öffnen. Wenn es besonders schnell gehen soll, weil es draußen eisig ist, können Sie auch querlüften – also gegenüber liegende Fenster öffnen, um einen Durchzug zu erreichen.

Können Sie so lüften, genügen in den Wintermonaten 4 bis 6 Minuten alle zwei Stunden. Während der Corona-Pandemie gilt aber außerdem: Je mehr Menschen sich in einem Raum aufhalten, desto häufiger sollte man die Fenster öffnen. So ist zum Beispiel bei Chorproben das regelmäßige Lüften nach 20 Minuten Singen vorgeschrieben, obwohl die Sänger ohnehin mit Abstand üben.
Und ganz gleich, ob im Büro oder zu Hause: Wenn jemand hustet oder niest, sollte man nach Möglichkeit sofort für Frischluft sorgen.