Schmerzen beim Wasserlassen und ein Ziehen im Unterleib: Studien zeigen, dass etwa jede dritte Frau in Deutschland mindestens einmal im Leben eine Blasenentzündung hat. Was dann am besten hilft

In rund 95 Prozent der Fälle sind es eigene Darmbakterien, die eine Blasenentzündung auslösen, sogenannte Escherichia coli. Ein Antibiotikum kann sie bekämpfen“, erklärt der Hamburger Gynäkologe Prof. Kai Bühling. „Doch eine dauerhafte Einnahme sollte nie die Lösung sein.“ Prüfen Sie, ob ein Hormonungleichgewicht vorhanden ist, denn ein Mangel an Östrogen kann ebenfalls Ursache für eine Blasenentzündung sein. „Fehlt Östrogen, schwächelt die Schutzbarriere. Deshalb haben Frauen mit einem sinkenden Östrogen-Spiegel, also etwa in den Wechseljahren und danach, ein erhöhtes Risiko für Harnwegsinfekte“, weiß der Experte.

Hinzu kommt, dass im Alter die Immunabwehr oft nicht mehr so effektiv arbeitet und der Beckenboden weniger elastisch ist, sodass sich die Blase senkt und Verschluss und Entleerung nicht mehr optimal funktionieren. Beides ermöglicht Erregern das Eindringen. Entsprechende Hormonsalben mit Estriol können Linderung verschaffen. Ebenso wie Cranberry-Saft.

Ansonsten hilft

  • ausreichend trinken (1,5 – 2 Liter/Tag), um die Bakterien aus der Blase zu spülen
  • übertrieben Intimhygiene vermeiden, um die natürliche Vaginal-Flora nicht zu zerstören.
  • nach dem Stuhlgang darauf achten, im Intimbereich von vorne nach hinten zu wischen. So gelangen weniger Bakterien in die Harnröhre.
  • Medikamente mit dem Wirkstoff D-Mannose – die Zuckerverbindung überzieht die Schleimhaut wie ein Klebestoff, Bakterien können dann nicht so leicht anhaften.

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