Warum Optimisten eine bessere Chance auf ein langes Leben haben – und welche Rolle Familie und Freunde dabei spielen.
Die Verabredung zum Kaffee mit der Nachbarin, oder der Stadtbummel mit der besten Freundin: Gerade in Zeiten von Corona wird klar, dass Beziehungen das Leben bereichern. Studien zeigen außerdem, dass sie für ein längeres Leben sorgen .
Positive Gedanken stärken die Gesundheit
Auch die innere Einstellung trägt dazu bei. Wer etwa Herausforderungen des Alters mit einer stoischen Grundhaltung begegnet, und sich selbst sagt: „Auch, wenn Beschwerden auftreten, es gibt Menschen, denen es schlechter geht als mir“, lebt länger, denn angenehme Gefühle haben viele positive Effekte auf den Körper:
- Die Produktion der Glückshormone Dopamin und Oxytozin erhöht sich.
- Das Stress-Level sinkt.
- Das Immunsystem wird gestärkt.
- Der Körper ist weniger anfällig für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Doch guter Dinge zu sein, fällt schwer, wenn der Körper nicht mitspielt. „Dabei ist genau dann eine positive Einstellung gefragt, denn eine der wichtigsten Voraussetzungen für Heilung ist die Hoffnung darauf, dass sie gelingen kann„, sagt die Berliner Psychologin Dr. Judith Mangelsdorf, Leiterin der Deutschen Gesellschaft für Positive Psychologie (DGPP). Man könnte auch sagen:
Gesundheit macht glücklich – und umgekehrt führt eine lebensbejahende Haltung zu besserer Gesundheit.
„Wer optimistisch denkt, ist bereit zu kämpfen und auch schwierigere Wege zu gehen„, erklärt die Expertin.
Gesundheit ist Kopfsache
Dass Krankheit und Gesundheit auch Kopfsache sind, davon ist der amerikanische Mediziner Jerome Groopman von der Harvard-Universität überzeugt: „Gedanken und Emotionen werden von Ärzten oft als nebensächlich angesehen. Dabei sind sie eine Mischung aus Chemikalien und elektrischen Schaltkreisen im Gehirn, die mess- und belegbar sind.“
So zeigen Untersuchungen, dass Menschen, die fest an ihre Genesung glauben, deutlich mehr Immunzellen bilden. Am besten belegen diesen Zusammenhang Placebo-Studien, bei denen eine Gruppe ein wirkungsloses Medikament (Placebo) erhält, ohne es zu wissen. Mit Blutuntersuchungen konnten Wissenschaftler am Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensimmunbiologie der Universität Essen beweisen, dass Placebos z. B. mit einer Wirksamkeit von 80 Prozent fast genauso gut helfen wie starke Medikamente.
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