Gerade in der Winterzeit sollte man auf Symptome von Keuchhusten achten, denn diese können schnell mal als Erkältung oder Bronchitis fehlgedeutet werden – für Personen ab 60 Jahren mit ernsthaften Folgen.
Keuchhusten (Pertussis) wird durch Bakterien verursacht. Der Erreger ist weltweit verbreitet und kann auch von Personen weitergegeben werden, die daran unbemerkt erkrankt sind. Eine erneute Ansteckung ist jederzeit möglich. Die Übertragung erfolgt über Tröpfchen-Infektion. Die Krankheit verläuft typischerweise in drei Stadien:
- Nach einer Ansteckung vergehen ein bis zwei Wochen bis Symptome wie Fieber, Schnupfen oder trockener Reizhusten auftreten.
- Nach etwa 14 Tagen beginnen in der Regel stakkatoartige Hustenattacken, die bis zu sechs Wochen andauern können.
- Zuletzt nehmen die heftigen Hustenattacken wieder ab.
Von Fall zu Fall treten neben einem trockenen, hartnäckigen Husten jedoch keine weiteren Symptome auf. Die Krankheit kann dadurch leicht als Erkältung oder Bronchitis fehlgedeutet werden. Entsprechend hoch ist die Gefahr einer Verbreitung, da Betroffene nicht wissen, dass sie an Keuchhusten leiden.
In schweren Fällen kann Keuchhusten zu Leisten- und Rippenbrüchen führen. Zu den häufigsten Komplikationen gehört eine Lungenentzündung.
Nur eine Impfung schützt vor Keuchhusten
Dr. Jan Leidel ist ehemaliger Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert-Koch-Institut und weiß: „Die Impf-Raten sind besonders bei Keuchhusten schlecht. Diese Impfung möchte ich aber ganz besonders all jenen ans Herz legen, die Großeltern geworden sind oder es bald werden. Denn Neugeborene und Säuglinge sind durch Keuchhusten sehr gefährdet. Und wer möchte es riskieren, das Enkelkind anzustecken, weil er selbst nicht geimpft ist?“
Da der Impfstoff nicht einzeln erhältlich ist, ist eine Kombi-Impfung mit Tetanus und Diphterie sinnvoll.
Wichtig: Erwachsenen, die Kontakt zu Säuglingen haben (Eltern, Großeltern), empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) alle zehn Jahre eine Auffrischung.
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