Endlich Apfelzeit! 30 Kilo Äpfel essen wir im Jahr. Frau im Leben hat für Sie die besten Rezepte getestet und präsentiert die beiden Favoriten.
Der Apfel zählt nach wie vor zu den beliebtesten Obstsorten der Deutschen. Kein Wunder eigentlich, denn das saftig süße, manchmal auch saure Früchtchen ist ein echter Allrounder, der vom deftigen Sauerkraut bis zum süßen Apfelkücherl alle Rezeptrubriken bedient.
Am liebsten jedoch ist uns der Apfel immer noch im Kuchen. Die Frau im Leben-Redaktion hat sich deshalb mit Apfelbotschafter und Sternekoch Andi Schweiger unterhalten. Er verrät uns im Interview, welche Apfelsorten sich am besten zum Backen und Kochen eignen.
Der beste Apfel
Frau im Leben: Herr Schweiger, Hand aufs Herz: Welcher ist Ihr Lieblingsapfel?
Schweiger: Zum Essen zwischendurch am liebsten den süß-säuerlichen, bissfesten Elstar. Er ist sehr saftig, ideal für Apfelsaft. Den mache ich gerne selbst: 1 Kilo Äpfel entkernen, würfeln, mit 1 l Wasser aufkochen. Apfelstücke zerstampfen, etwas Zucker dazu und durch ein Sieb drücken.
Frau im Leben: Und welche Sorte empfehlen Sie zum Backen und Kochen?
Schweiger: In Desserts oder Kuchen, wie Apfelstrudel und Apfelkuchen vom Blech, schmecken säuerliche Sorten wie Jonagold oder Holsteiner Cox sehr gut. Für Herzhaftes sind süße Sorten wie Gala oder Golden Delicious besser.
Das ist der Lieblings-Apfelstrudel der Redaktion
Zutaten: 300g Mehl, 150g Buter, 1 Eigelb, etwas Milch, 1 Prise Vanillezucker, Abrieb einer halben Zitrone, 1,5kg Äpfel (am besten sind Gravensteiner, die nicht zu frisch sind), 100g Zucker, etwas Rum, 100g geriebene Haselnüsse, Saft einer Zitrone, 1 Prise Zimt, 1 EL Butter, 1 Ei
Zubereitung:
- 300 g Mehl, 150 g Butter, 1 Eigelb, etwas Milch, eine Prise Vanillezucker und den Abrieb einer halben Zitrone auf einem Brett zu einem homogenen Mürbeteig verkneten. Etwa 1 Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.
- Ofen auf 180 Grad Ober- und Unterhitze vorheizen und ein Backpapier auf ein Blech legen.
- 1,5 kg Äpfel schälen, entkernen und dünn hobeln. Mit 100 g Zucker, etwas Rum, 100 g geriebenen Haselnüssen, Saft einer Zitrone und einer Prise Zimt vermengen. 1 EL Butter in einer Pfanne zerlassen und darin Äpfel leicht andünsten.
- Mürbeteig zu einem gleichmäßig dicken Oval ausrollen und aufs Backblech legen. In der Mitte die Äpfeln gleichmäßig verteilen. Teigränder übereinanderschlagen und mit verquirltem Ei bestreichen.
- Strudel etwa eine halbe Stunde goldbraun backen. Herausnehmen und einige Minuten abkühlen lassen. Vor dem Servieren (am besten noch lauwarm) mit Puderzucker bestreuen.
Und das ist unser liebstes Apfelkuchen-Rezept
Zutaten: 350 g Butter-Flocken, 320 g Mehl, 80 g gemahlene Mandeln, 180 g Zucker plus 4 EL Zucker, Salz, 2 Eigelbe, Mark aus 2 Vanilleschoten, 2kg Äpfel, Mandelblättchen zum Bestreuen
Zubereitung:
- 250 g Butter-Flocken mit 320 g Mehl, 80 g gemahlenen Mandeln, 180 g Zucker und Salz zu feinen Streuseln reiben. Mit 2 Eigelben und kaltem Wasser zu einem Mürbeteig kneten. In Folie eingepackt 30 Minuten kalt stellen.
- Mark aus 2 Vanilleschoten herauskratzen. 2 Kilo Äpfel schälen, Hälfte in Stückchen schneiden und mit Vanillemark, 60 g Butter, 4 EL Zucker und 8 EL Wasser aufkochen lassen. 15 Minuten zu Kompott kochen.
- Rest Äpfel in Spalten schneiden, mit Zitronensaft beträufeln. Teig auf Blech ausrollen, Kompott verstreichen, Apfelspalten auflegen. 40 g Butterflocken darauf verteilen. Bei 200 Grad 40 Minuten backen, mit Mandelblättchen bestreuen. Guten Appetit!
Wissenswertes rund um den Apfel
Zum Wegwerfen zu schade
Ob man einen Apfel mit oder ohne Schale verbackt, ist natürlich Geschmackssache. Manchen stört die Schale beim Essen. Gesünder ist jedoch, sie dran zu lassen, weil direkt darunter die meisten Vitamine sitzen.
Regionale Spezialitäten
Vielleicht haben Sie es schon einmal im Urlaub festgestellt: Äpfel von ein und derselben Sorte können sehr unterschiedlich schmecken – je nachdem, auf welchem Boden und in welchem Klima sie gedeihen. Außerdem findet man regional unterschiedliche Sorten. Im Norden Deutschlands dominieren eher die säuerlichen für Säfte, im Süden die lieblicheren.
Sind alte Apfelsorten anders?
Nicht, was das Backverhalten angeht. Allerdings werden sie oft von Allergikern besser vertragen als Neuzüchtungen. Als allergikerfreundlich gelten alte Sorten wie z. B. Boskoop oder Finkenwerder Herbstprinz. Aber auch die Sorte Santana, eine neuere Kreuzung aus Elstar und Priscilla aus dem Jahr 1978, oder die Sorte Wellant aus den Niederlanden werden von Allergikern oft vertragen.
So halten Äpfel lange
Wenn Sie die Äpfel bald verzehren, können Sie diese im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren. Aber Achtung: Äpfel scheiden Ethylen aus, das anderes Obst und Gemüse schneller reifen lässt.
Daher Äpfel gesondert legen. Für eine längere Lagerung eignet sich ein kühler, dunkler Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit, z. B. ein Keller oder eine abgedeckte Kiste in der Garage.
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