Der Hefezopf gehört seit jeher zu Ostern. Seit Jahrhunderten wird er in Familien für das Fest nach traditionellem Rezept gebacken. Und die Zubereitung ist viel mehr als nur Teig kneten - sie ist reine Meditation.

Eine Ode an den österlichen Hefezopf

Warum Hefeteig als schwierig gilt? Vielleicht, weil er genau weiß, was er will: Er mag es warm, will kräftig geknetet werden und gedeiht nur, wenn er Zeit, Muße und Zuwendung bekommt. Wer sich aber auf seine Wünsche einlässt, wird belohnt: Kein Kuchen schenkt schon beim Backen so viel Ruhe und Gelassenheit. Eigenschaften, die den Hefeteig zum perfekten Ostergebäck machen. Das christliche Osterfest hat seinen Vorläufer im jüdischen Pessach, an dem kein gesäuertes Brot verzehrt werden darf. Hefe war als alternatives Backtriebmittel ideal (- wie Sie Hefe selbst machen können, lesen Sie unten). Bereits im 12. Jahrhundert wurde Hefegebäck als Osterspeise gegessen. In vielen Haushalten lebt die Tradition bis heute fort.

Drei Stunden braucht es, bis ein Hefezopf in aller Ruhe fertig ist.

Es beginnt mit dem feinen Zerkrümeln der Hefe, die sich eine halbe Stunde in der Teigmulde gönnt, bis sie angeht – verrührt mit sommerwarmer Milch. Dann wird geknetet und geknetet – mit den Händen. Zehn Minuten lang. Das ist wie Meditation. Auch weil man in einen Hefeteig allen inneren Ballast hineinkneten kann.

Danach muss der Teig „gehen“, braucht Zeit, sich zu entfalten, größer zu werden. Eine Stunde, zwei … an einem warmen Ort, geborgen unter einem frischen Baumwolltuch.

Nun sind wieder die Hände dran. Kürzer diesmal. Kräftiger. Drei bis vier Minuten. Mit Inbrunst wird der Hefeteig einige Male auf den Tisch geschlagen – damit er im Ofen noch besser aufgeht.

Am Karsamstag, dem „Tag der Grabesruhe“ und Vorbereitung auf den Ostersonntag, wird der Osterzopf traditionell gebacken. Die sorgsam geflochtenen Stränge symbolisieren, wie eng Menschen mit Gott verbunden sind. Ein einzigartiges Gebäck, das – ganz irdisch – wunderbar schmeckt.

So geht der perfekte Hefezopf

Zutaten für einen Hefezopf:
500 g Mehl, 1 Würfel Hefe, 60 g Zucker, 60 g Butter, 1/4 l Milch, 2 Eier, 1/2 TL Salz & 1 Eigelb zum Bestreichen.

Die Zubereitung:

  1. Hefe einbetten: 500 g Mehl in eine Schüssel sieben. In die Mitte eine Mulde eindrücken. Hefewürfel klein zerbröckeln und hineingeben.
  2. Vorteig bereiten: Hefe mit 1 EL Zucker bestreuen. Lauwarme Milch darauf gießen, vorsichtig verrühren. 30 Minuten unter Tuch gehen lassen.
  3. Teig kneten: Zutaten zum glatten Teig kneten. Ist er zu weich – mehr Mehl. Ist er zu zäh – mehr Milch. 45 Minuten gehen lassen, nochmals kneten.
  4. Zopf flechten: Teig in 3 gleiche Stücke teilen; auf bemehlter Fläche zu 3 cm dicken Strängen rollen. Flechten, Enden unterschlagen. Teig-Stränge immer von außen nach innen flechten.
  5. Mit Ei bestreichen: Zopf auf dem Blech 10 Minuten gehen lassen. Danach mit Eigelb bepinseln. Bei 200 °C Ober- und Unterhitze 40 Minuten backen.

Und hier können Sie das leckere Rezept herunterladen.

Hefe aus Bier selbst machen

Sie brauchen dazu 100 ml lauwarmes Hefeweißbier, 1 EL Mehl (Typ 405) und 1 TL Zucker.
Diese Zutaten gut verrühren und über Nacht ruhen lassen. Am nächsten Tag ist die selbst gemachte Hefe fertig und entspricht einem Hefe-Würfel plus 100 ml Flüssigkeit. Diese müssen Sie beim Rezept dann einsparen!

©StockFood / Sporrer, Brigitte

Spiegeleier-Kuchen für den Ostertisch

Bei diesem Blechkuchen kommen die Eier nicht in den Teig, sondern oben drauf. Zumindest sieht das kunstfertige Topping auf unserem Blech so aus. Hier geht’s zum Rezept!