Den Sommer ins Glas retten
Schon das Vorbereiten ist ein sinnliches Vergnügen: das Schälen, Schneiden, Rühren und das feine Knistern des Zuckers im Topf. Der süß-fruchtige Duft, der durch die Küche zieht, erfüllt den Raum mit Vorfreude. Jede Frucht bringt ihren eigenen Charakter mit – die spritzige Säure der Johannisbeeren, die weiche Süße der Pfirsiche oder das würzige Aroma von Zwetschgen. Wer einmacht, schafft kleine Kunstwerke, die nicht nur köstlich schmecken, sondern auch selbstgemachte Geschenke voller Herzenswärme sind.
Einmachen - ein Stück Kindheit
Schon unsere Großmütter standen im Sommer in der Küche und haben Obst und Gemüse haltbar gemacht. Und die Kinder drückten sich in der Küche herum und hofften, einen Klecks zum Naschen zu ergattern. Einkochen als Konservierungsmethode war dabei jahrzehntelang ein bewährter Helfer.
Der deutsche Unternehmer und Glashersteller Johann Weck hatte das Patent dazu 1895 gekauft und weiter entwickelt. Er hatte dafür auch einen persönlichen: Weck war Vegetarier und Anti-Alkoholiker. Das Selbst-Einmachen ermöglichte ihm, Einfluss auf alle Zutaten zu nehmen. Ein Verfahren, das so beliebt wurde, dass es bereits im Duden des Jahre 1907 das Verb „einwecken“ gab. Nach vielen Jahren des Einfrierens erlebt das Einwecken nun eine Renaissance.
Man muss dabei zwischen Einmachen und Einkochen unterscheiden.
Einkochen - So geht's
Beim traditionellen Einkochen – so, wie unsere Mütter und Großmütter es taten – werden die Zutaten direkt im Einkochglas aufeinander geschichtet und mit Wasser oder Gewürzwasser begossen. Mit Dichtungsring und Klammer oder mit Schraubverschluss werden die Gläser verschlossen und in einem geschlossenen Topf bei 70 bis 100 Grad erhitzt. Das Vakuum, das sich beim Auskühlen bildet, macht die Zutaten haltbar.
Einmachen - Eine Anleitung
Beim Einmachen – eine Methode, die besonders fürs Haltbarmachen vom Marmeladen, Gelees und Chutneysverwendet wird – werden alle Zutaten erst nach Rezept zubereitet, bevor man sie heiß in Gläser einfüllt. Hierzu verwendet man Gläser mit Schraubverschluss und stellt sie (optional) für etwa 20 Minuten auf den Kopf, damit sich der Inhalt optimal im Glas verteilen kann und um die Hygiene zu optimieren. Auch hier entsteht das Vakuum beim Abkühlen.
Apropos: Wenn beide Verfahren richtig angewendet wurden, gibt es beim Öffnen der Gläser ein Geräusch: Beim Einweckglas entsteht ein Zischen, beim Schraubglas ein „Plopp“.
Hört man nichts, dann Vorsicht: Es kann sein, dass das Lebensmittel verdorben ist.
Beeren einfrieren
Im Sommer wachsen die Beeren für Marmeladen und Gelees im Überfluss. Damit man das ganze Jahr was davon hat: ab damit ins Gefrierfach! Wie gelingt das am besten?
- Vorbereiten: Säubern, Erdbeeren uunbedingt st nach dem Waschen entstielen, sonst saugen sie sich mit Wasser voll. Auf Küchenpapier ausbreiten, trocknen lassen.
- Tiefkühl-Trick: 30 Minuten auf einem Tablett vorfrieren, dann in einen Beutel oder eine Dose umfüllen. Gut geeignet sind Heidel- und Johannisbeeren.
- Koch-Tipp der Ernährungsexpertin: Im Kühlschrank auftauen, dann werden sie nicht matschig. Für Kompott gefroren verwenden.





