Das besser Vermeiden bei Sodbrennen
Manchmal hört es gar nicht mehr auf, das unangenehme Brennen in der Speiseröhre. Eine der häufigsten Ursachen für Sodbrennen ist falsche Ernährung. Bei der Reflux-Krankheit steigt Magensäure in die Speiseröhre und führt dort zu einem unangenehmen Brennen. Auch Übergewicht kann ein Auslöser sein. „Wenn man abnimmt, verringert sich der Druck, der durch das Bauchfett entsteht. Dann verschwindet oft auch das Sodbrennen“, erläutert Dr. Silja Schäfer aus Kiel, bekannt aus der TV-Sendung „Die Ernährungs- Docs“.
Auch kleinere Mahlzeiten, mindestens vier bis fünf über den Tag verteilt, nehmen den Druck aus dem Bauchraum. Wobei man vier Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr essen sollte, denn so lange bleibt der Speisebrei im Magen. „Süßes, Fertigprodukte, Fettiges und Fast Food besser vermeiden“, rät die Allgemeinmedizinerin Dr. Schäfer, „dafür gehören mehr selbst zubereitete ballaststoff- und eiweißreiche Nahrungsmittel auf den Speiseplan.“
Auch bei kohlensäurehaltigen Getränken, Pfefferminztee, Kaffee und Säften rät sie zur Vorsicht. Viele Menschen klagen zudem nach dem Verzehr von Zwiebeln, Knoblauch, Chili, Pfeffer oder Frittiertem über Sodbrennen. „Das muss jeder selbst ausprobieren, es gibt nämlich bei diesem Krankheitsbild sehr viele Ausnahmen von der Regel. Bei der einen Person lösen Linsen Sodbrennen aus, bei der anderen helfen sie dagegen“, so die Ärztin.
Das hilft bei Sodbrennen
Grundsätzlich hilft es, sich beim Essen Zeit zu nehmen und gründlich zu kauen. Gedünstetes Gemüse wird oft besser vertragen als angebratenes und Kaugummi-Kauen trägt dazu bei, mehr Speichel zu produzieren, der beim Schlucken die Magensäure zurück in den Magen spült. Manche Menschen schwören auf Mandel-oder Sonnenblumenkerne, die sie gut kauen, oder auf trockene Haferflocken. Der langsam geschluckte Brei nimmt dann die Säure mit auf den Weg in den Magen.
Hilfreich kann es sein, möglichst bei allen Mahlzeiten Eiweiß zu sich zu nehmen. Wenn Obst, dann immer mit Quark oder Frischkäse essen, warme Gerichte mit Fleisch, Fisch, Eiern oder Käse kombinieren.
Prof. Tobias Goeser rät davon ab, die Säure dauerhaft mit Protonenpumpen-Hemmern im Verdauungssystem zu reduzieren. Sie erhöhen das Risiko für Osteoporose und können einen Vitaminmangel auslösen. „Bei manchen Patienten ist das zwar notwendig und bringt ein Plus an Lebensqualität, aber grundsätzlich ist die Magensäure eine sinnvolle Barriere gegen Viren, Bakterien und Pilze.“ Leider ist sie auch nachtragend: Wird sie verdrängt, kommt sie umso stärker wieder. Prof. Goeser: „Wenn die Betroffenen zum Beispiel Heilerde einnehmen, dann sorgt das kurzfristig für eine Besserung, aber der Magen produziert danach sofort wieder mehr Säure. Nach einer Viertelstunde ist das Sodbrennen meist so unangenehm wie zuvor.“
Trinken bei Sodbrennen
Lange galt Alkohol als Auslöser für Sodbrennen. „Es ist aber nicht der Alkohol, der die Säure antreibt, sondern bestimmte Geschmacksstoffe, die den Alkohol erst trinkbar machen“, erklärt der Gastroenterologe. „Bier löst zum Beispiel einen Säureschwall aus, Whiskey dagegen nicht. Süße Weißweine provozieren mehr Säure als die herben.“
Ideal sind Kräutertee und stilles Wasser. Kohlensäurehaltige Getränke und süße Softdrinks können dagegen Sodbrennen auslösen. Sehr trockene Weine, Sekt, Champagner, Spirituosen und Bier werden meist schlecht vertragen. Kaffee am besten immer zu einer Mahlzeit trinken.
Grundsätzlich gilt: Solange die Säure im Magen bleibt, ist sie kein Problem. Wenn sie ab und zu mal nach oben kommt, ist das auch nicht weiter schlimm. Aber wenn es regelmäßig hinter dem Brustbein brennt, muss die Ursache therapiert werden.
Hausmittel gegen Sodbrennen
Ernährungs-Doc Silja Schäfer setzt auf Goldleinsamen-Sud, dafür 2 EL ganze Goldleinsamen (die verschleimen besser als normaler Leinsamen) in 500 ml Wasser einrühren. Diesen Sud ca. 3 – 5 Minuten köcheln lassen, dann den Goldleinsamen abseihen. Über den Tag verteilt immer wieder ein Schnapsgläschen davon trinken. Am besten gleich morgens auf nüchternen Magen damit beginnen. Nach einer Mahlzeit aber immer erst 15 Minuten warten. Diese Kur über mehrere Tage fortsetzen, bis die Beschwerden verschwunden sind.
7-Tage- Speiseplan für einen gesunden Magen
Öfter, aber dafür weniger essen – so wird der Magen entlastet. Alle 35 gesunden Gerichte für eine ganze Woche enthalten kaum Zucker, wenig Fett, aber fast immer etwas Eiweiß.
Den Speiseplan für magenfreundliche Rezepte gegen Sodbrennen:
Das erwartet Sie:




